Programme

Zurück zum AnfangDialoge über die Natur: Japan - Deutschland

In den Kulturen Japans und Deutschlands kommt der Natur eine besondere, mitunter philosophisch und religiös überhöhte Bedeutung zu. Reizvoll sind die doch recht unterschiedlichen Betrachtungsweisen. Während der Blick auf die Natur in Deutschland von der Vorstellungswelt der Romantik geprägt ist, überwiegen in Japan Einflüsse aus dem Buddhismus, nicht zuletzt aber auch die Auseinandersetzung mit den ganz eigenen Naturgewalten der pazifischen Region. Gerade die Neue Musik eignet sich hervorragend, um den vielgestaltigen Facetten der Natur in diesem Dialog der Kulturen nachzuspüren.

Malika Kishino: Lamento (2014) für Violine und Viola Klangbeispiel
Malika Kishino: Aqua vitae II (2010) für 5 Instrumente
Miyuki Ito: Lunar Pnases (2006) für Flöte, Harfe und Viola Klangbeispiel
Toshio Hosokawa: Neben dem Fluss (1982) für Harfe solo Klangbeispiel
Toru Takemitsu: Voice (1971) für Flöte solo
Ulrich Kreppein: Windinnres – Wucherungen (2016) für 8 Instrumente
Jörg-Peter Mittmann: Jenseits der Bläue (2013) für 7 Instrumente Klangbeispiel

Zurück zum AnfangDes Vogelfluges wirre Zeichen lesen ...
zeitgenössische Trakl-Vertonungen

Wie kaum ein anderer Dichter des 20. Jahrhunderts fasziniert Georg Trakl mit seiner geheimnisvoll feinfühligen Lyrik und der Sinnlichkeit seiner Sprachbilder die Komponisten der Gegenwart.

Manfred Trojahn: 11 Trakl-Fragmente (1983/84) für Mezzosopran und Klavier
Viktor Ullmann: "Herbst" (1944) [Trakl] für Alt und Streichtrio - Klangbeispiel
Friedhelm Döhl: "Der Abend/Die Nacht" (1977/79) für Flöte und Violoncello
Rudolf Kelterborn: Elegie (1958) für Mezzosopran und 4 Instrumente
Rudolf Kelterborn: Ensemble-Buch II (1992/94) für Mezzosopran und 10 Instrumente
Andreas Lindenbaum: Grodek (1985) für Alt und sechs Instrumente - Klangbeispiel
Jörg-Peter Mittmann: spektral (2003) für 10 Instrumente - Klangbeispiel
ders.: Traum des Bösen (1983/93) für Englischhorn, Klarinette und Horn

Zurück zum AnfangVertonte Bilder

Wie vielfältig Bilder Komponisten anregen, zeigt eine reichhaltige Auswahl kammermusikalischer Werke zu unterschiedlichsten Gemälden.

Paul Klee

Edison Denissow: Drei Bilder von Paul Klee (1985) für sechs Spieler
Michael Denhoff: Haupt- und Nebenwege für Streicher und Klavier
Michael Denhoff: Die blaue Vier (1977) für Klavier und Schlagzeug
Musik nach Bildern von Jawlensky, Klee, Kandinsky und Feininger
Jörg-Peter Mittmann: Bilder des Südens (1997) für sieben Spieler
Garten im Orient - Lagunenstadt - Häuser am Meer
Jean-Luc Darbellay: Ein Garten für Orpheus (1996) für sechs Instrumente

Vassily Kandinsky

Michael Denhoff: Mit schwarzem Bogen (1979) für Oboe
Michael Denhoff: Die blaue Vier (1977) für Klavier und Schlagzeug
Musik nach Bildern von Jawlensky, Klee, Kandinsky und Feininger
Jörg-Peter Mittmann: Sphärische Polyphonie (1996) für acht Spieler

Pablo Picasso

Paul Dessau: Guernica (1937) für Klavier/Ensemble
Walter Steffens: La Femme Fleur [Picasso] (1965) für Flöte und Klavier
Werner Heider: Picasso-Musik (1994) für Stimme und drei Instrumente
Igor Strawinsky: Pulcinella-Suite (1920) arr. für sechs Spieler
(Anm.: Dies ist keine Picasso-Vertonung. Eher umgekehrt war die bühnenbildnerische Arbeit Picassos zu Strawinskys Ballett eine prägende Station in der Entwicklung des Malers)

Sonstige

Franz Liszt: Sposalizio (1858) [Raffael] für Klavier
Morton Feldman: De Kooning (1962) für fünf Spieler
Giselher Klebe: Feuersturz (1983) [Sonja Klebe] für Klavier
Isabel Mundry: D'ou venons nous... (1990) [Gauguin] für vier Spieler


Zurück zum AnfangIn lieblicher Bläue -
Hölderlin heute

Die Hölderlin-Renaissance in der Musik des 20. Jahrhunderts ist ein erstaunliches Phänomen, zumal dieser Dichter im Kunstlied der Romantik fast vollständig übergangen wurde. Besonders das Spätwerk, die wunderlichen Fügungen des geistig zerrütteten, isolierten Literaten inspirierte die Komponisten; mutet die phantastische Brechung seiner Sprachbilder doch wie ein skurriler Nachhall, ein Zerrbild der Weimarer Klassik und eigentümlich modern an.

Hans Werner Henze: Kammermusik 1958 (1958/1963)
Heinz Holliger: Schlafgewölk (1984)
Jörg-Peter Mittmann: »...dem All-Einen« (1995) für Gesang, Oboe, Streichtrio und Klavier

Zurück zum AnfangDem Unendlichen -
Annäherungen an Klopstock

Heinz Holliger: Schlafgewölk (1984) für Flöte und Schlagzeug
Jörg-Peter Mittmann: Dem Unendlichen (2009-UA) für Sopran und sechs Instrumente
Martin Christoph Redel: Bleib, Gedankenfreund (2011-UA) für fünf Instrumente
Manfred Trojahn: Stiller Gefährt der Nacht (1978) für Sopran und vier Instrumente
Max E. Keller: Mutter Natur (2011-UA) für Sopran und acht Instrumente


Programm hören

Zurück zum AnfangKontrapunkte - Bach und die Moderne

Die ungebrochene Faszination, die Bach auf die Komponisten der Moderne ausübt, belegt dieses Programm: Bach-Reminiszenzen verschiedenster Art, kontrastiert mit Originalen des Thomas-Kantors. Seit der ersten Präsentation dieses Programms 1997 wurden zahlreiche weitere Werke für das Ensemble Horizonte komponiert.


Hanns Eisler:
Präludium und Fuge über B-A-C-H (1934) für Streichtrio
Klaus Huber:
Senfkorn (1975) für Gesang, Oboe, Streichtrio und Cembalo
Jürg Baur:
Kontrapunkte 77 (1977) für Flöte, Englischhorn und Fagott
Jean-Luc Darbellay:
Bach (2004) für Violine solo
Vagues (Hommage à J. S. Bach) (2006) für neun Spieler hören
Reinhard Wolschina:
moments of silence - 5 Postludien für J.S.B (2000)
14 Variationen (2002) für Baßklarinette und Violoncello
Otfried Büsing:
Musica crucis (1993) für sechs Spieler
Jörg-Peter Mittmann:
Kreuzgesang (1997) für Gesang und neun Spieler hören
... mit Bach (2002) Variationen über »Jesus bleibet meine Freude«) hören
Passacaglia (2006) Reflexionen über Bachs c-moll-Passacaglia für 10 Spieler hören zur CD-Einspielung
Isang Yun:
Königliches Thema (1976) nach dem „Musikalischen Opfer“ von J.S.Bach für Violine
Miro Dobrowolny:
B - A - C - H - Auslotung eines Klangfeldes (1999) für vier Spieler (Kl Pos Vc Sgz)
Sofia Gubaidulina:
Meditationen über den Bach-Choral “Vor deinen Thron tret ich hiermit”(1993) für Cembalo und Streicher


Zurück zum AnfangSchubert modern

Schubert - eine zerrissene Künstlerpersönlichkeit zwischen klassischem Ebenmaß und romantischer Entgrenzung. Sein Werk, geprägt von existentieller Tiefe blieb lange Zeit unverstanden. Um so mehr fühlten sich viele Komponisten der Moderne ihm verwandt. Davon zeugen die hier versammelten Schubert-Reflexionen, kontrastiert mit ausgewählten Liedern des Romantikers.


Stefano Gervasoni: AN »Quasi una Serenata« (1989) für Flöte, Klarinette und Streichtrio
Günther Bialas: Moments Musicaux III (1975/76) für Klarinette, V'cello und Klavier
Jörg-Peter Mittmann: »...dem All-Einen« (1995) Szenische Kammermusik für Gesang, Oboe, Streichtrio und Klavier
Friedhelm Döhl: Winterreise für Streichquintett
Manfred Trojahn: Palinsesto (1996) für Sopran und Streichquartett


Zurück zum AnfangHommage à Robert Schumann

Die Bedeutung Schumanns für die zeitgenössische Musik kommt in vielen impliziten und expliziten Referenzen zum Ausdruck.

Peter Michael Hamel: Aus Claras Tagebuch (1987) für Violine und Klavier

Wilhelm Killmayer: Etüde VII „Im Schumann-Ton“ (1991/92) aus: Douze études transcendentales für Klavier

Schumann-Hommage Wolfgang Rihm: Fremde Szenen I - III (1982-84) für Klaviertrio

Alois Bröder: Tema (2001) für Altflöte, Violine, Schlagzeug und Klavier

György Kurtag: Hommage à R.Sch. (1995) für Klarinette, Viola und Klavier

Jörg-Peter Mittmann: Chiarina (1988) drei musikalische Palingenesen für Klavier






Zurück zum AnfangSie heißen mich Mignon...

Psychogramm (abendfüllend) nach Motiven aus Johann Wolfgang von Goethes Roman
„Wilhelm Meisters Lehrjahre“

Musik von Hugo Wolf und Jörg-Peter Mittmann

"Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn..." - Mit viel Sinn für das sehnsuchtsvolle Lebensgefühl seiner Zeitgenossen entwirft Goethe in seinem „Wilhelm Meister“ (1795/96) nicht nur den Prototyp des Bildungsromans, sondern erschafft in der rätselhaften Tabu-Minden-2008Gestalt der Mignon eine literarische Figur, die wie kaum eine andere die Phantasie der Nachwelt anregte: Aus einer geheimnisumwitterten Vergangenheit taucht das exotische Wesen unvermittelt auf und verblüfft die Umwelt durch ihre äußere Erscheinung und ihr Verhalten, mit dem sie aller überkommenen Rollenbilder spottet. Nicht Mädchen sondern Knabe will das Kind sein, verliebt sich dann aber mit frühreifer Intensität in ihren Beschützer Wilhelm. Eine äußerst zweideutige, an Tabus rührende Beziehung bahnt sich an, der sich beide vergeblich zu erwehren suchen. Während sich Wilhelm auf seinem Weg zur künstlerischen Entfaltung in allerlei Liebschaften verstrickt, verzehrt sich Mignon vor Liebe und Sehnsucht... Kein Wunder, daß diese außergewöhnliche Gestalt neben Werken wie Schumanns "Requiem für Mignon" oder Ambroise Thomas' "Mignon"-Oper einige der schönsten Kunstlieder der Romantik inspirierte. Um die eindringlichen Vertonungen Hugo Wolfs rankt sich das Psychogramm "Sie heißen mich Mignon...", in dem der Komponist Jörg-Peter Mittmann im Spannungsfeld der Sprache Goethes, der romantischen Lieder und der Stilmittel moderner Musik ein Bild dieses einzigartigen Wesens nachzeichnet. Die Romanhandlung tritt dabei ganz in den Hintergrund zugunsten einer Charakterstudie, die behutsam dem Frauenbild Goethes nachspürt, seinen Wünschen und Phantasien vor dem Hintergrund der Zeit.

  1. Wirrung einer verletzten Seele
  2. Die Begegnung
  3. Im Gebet
  4. Der Tanz
  5. Ein Ausbruch von Schmerz
  6. Hugo Wolf: Kennst Du das Land
  7. Neue Abenteuer
  8. Rastlose Stille
  9. Hugo Wolf: Nur wer die Sehnsucht kennt
  10. Geheimnisse einer Nacht
  11. Hugo Wolf: Heiß mich nicht reden
  12. Einige Verwicklungen
  13. Hugo Wolf: So laß mich scheinen
  14. Das Ende vom Lied

Konzertmitschnitt - Cornelia Schönwald und Peter Liebaug (Sprecher), Katrin Bähre (Gesang), Miroslav Kroupa (Klavier) und die Instrumentalisten Dante Montoya, JP Mittmann, Lydie Römisch, Haelee Yoo, Maria Pache und Martina Styppa


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